Kompilieren Ihrer Programme

Das Kompilieren ist einfach. Währen Sie einfach "Kompilieren/Starten" (standardmäßig auch mittels der F5-Taste möglich) und Ihr Programm wird kompiliert und für einen Testlauf gestartet.

Um die Kompilierungsprozess anzupassen, könnnen Sie das Dialog-Fenster "Compiler-Optionen" öffnen. Die dort gemachten Einstellungen werden mit der aktuellen Quellcode-Datei verknüpft und auch nach dem Schließen der Datei beibehalten. Der Platz, wo diese Informationen gespeichert werden, kann selbst konfiguriert werden. Standardmäßig werden sie an das Ende des Quellcodes als Kommentar (unsichtbar in der IDE) gespeichert.

Im Falle eines Fehlers, welches den Compiler von einer Fertigstellung der Kompilierung abhält, wird eine Fehlernachricht angezeigt. Diese Nachricht wird auch in einem Fehlerprotokoll aufgezeichnet, und die für den Fehler verantwortliche Zeile wird markiert.

Das Compiler-Menü

Kompilieren/Starten
Dies kompiliert den aktuellen Quellcode mit den eingestellten Compiler-Optionen und führt ihn aus. Das Executable (die ausführbare Datei) wird an einem temporären Platz gespeichert, der aktuelle Pfad wird jedoch auf das Verzeichnis des Quellcodes gesetzt. (Das Laden einer Datei aus dem gleichen Verzeichnis wie der Quellcode funktioniert somit.)

Der Quellcode muss dafür nicht gespeichert werden. (Jedoch müssen Include-Dateien gespeichert werden.)

Die "Kompilieren/Starten"-Option berücksichtigt die Debugger-Einstellungen (ein oder aus) in den Compiler-Optionen sowie dem Debugger-Menü. (Beides sind die gleichen.)

Starten
Dies führt den zuletzt kompilierten Quellcode ein weiteres Mal aus. Ob der Debugger eingeschalten ist oder nicht, hängt von den Einstellungen bei der letzten Kompilierung ab.

Mit Debugger kompilieren
Dies ist das gleiche wie "Kompilieren/Starten", außer dass dabei die Debugger-Einstellungen ignoriert werden und der Debugger für diese Kompilierung immer aktiv ist. Dies ist nützlich, wenn Sie gewöhnlich den Debugger ausgeschalten haben, ihn aber für diese eine Kompilierung eingeschalten haben möchten.

Ohne Debugger kompilieren
Das gleiche wie "Mit Debugger kompilieren", nur dass für diese Kompilierung der Debugger abgeschalten bleibt.

Compiler neustarten (nicht auf allen OS verfügbar)
Dies zwingt den Compiler zu einem Neustart (auf Windows ist er immer geladen). Es bewirkt auch ein Neuladen aller Libraries und Resident-Dateien - damit wird auch die Liste bekannter PureBasic-Funktionen, Strukturen, Interfaces und Konstanten aktualisiert.

Diese Funktion ist nützlich, wenn Sie eine neue User-Library zum PureBasic-Verzeichnis hinzugefügt haben, aber nicht die gesamte IDE neustarten wollen. Das ist besonders nützlich für Library-Entwickler zum Testen ihrer Library.

Compiler-Optionen
Öffnet den Dialog zu den Compiler-Optionen, in welchem Sie die Einstellungen für die Kompilierung der aktuellen Quellcode-Datei vornehmen können.

Der Compiler-Optionen Dialog:

Haupt-Quellcode:
Mit dem Aktivieren dieser Option können Sie eine andere Datei definieren, welche anstelle der aktuellen Datei an den Compiler geschickt wird. Der Sinn dieser Einstellung besteht darin, dass Sie eine Datei - welche nicht selbständig läuft, aber in einer anderen Datei eingebunden wird (Include-Datei) - bearbeiten können, und dem Compiler stattdessen mitteilen können, die andere Quellcode-Datei zum Starten der Kompilierung zu nutzen.

Hinweis: Bei der Verwendung dieser Option MÜSSEN Sie Ihren Quellcode vor dem Kompilieren speichern, da nur auf Disk gespeicherte Dateien in dieser Einstellung verwendet werden. Die meisten der Compiler-Einstellungen werden vom Haupt-Quellcode benutzt, darum werden auch die meisten Einstellungen zu den Compiler-Optionen des aktuellen Quellcodes deaktiviert. Nur die Debugger- und die Kommandozeilen-Einstellungen werden vom aktuellen Quellcode verwendet.

Benutze Icon (nur bei Windows)
Hier können Sie ein Icon einstellen, welches beim Anzeigen des erstellten Executable im Explorer dargestellt wird. Es wird auch in der Titelzeile Ihres Programms und in der Windows-Taskleiste angezeigt.
Hinweis: Diese Einstellung wird nur beim Erstellen eines Executable verwendet, nicht mit "Kompilieren/Starten".

Debugger einschalten
Damit wird der Debugger-Status (ein/aus) für diesen Quellcode eingestellt, oder - wenn die Option "Haupt-Quellcode" verwendet wird - auch für diese Datei. Diese Einstellung kann auch über das Debugger-Menü getroffen werden.

InlineASM-Unterstützung einschalten
Schaltet den InlineASM-Parser ein. Sehen Sie in den Inline x86 ASM Abschnitt der Hilfedatei für weitere Informationen zu dieser Option.

NT 4.0-fähiges Executable (nur bei Windows)
Verwendet nur DirectX3 für jede Library, welche DirectX verwendet, um damit kompatibel zu Windows NT 4 zu bleiben.

XP-Skin-Unterstützung einschalten (nur bei Windows)
Bindet Skin-Unterstützung (verschiedene Designs für Fenster auf Windows XP) in das Executable ein.

OnError-Unterstützung einschalten (nur bei Windows)
Bindet Informationen zu den Zeilennummern zur Verwendung mit der OnError-Library in das Executable ein.

Library Subsystem (derzeit nur auf Linux/MacOSX)
Hier können Sie verschiedene PB-Subsystem für die Kompilierung auswählen. Derzeit werden folgende Subsysteme unterstützt:

Linux
gtk2 : verwendet Gtk2 anstelle von Gtk1.2 für die Kompilierung (benötigt dann natürlich gtk2-dev)

MacOSX
gtk : verwendet Gtk1.2 für die Kompilierung (benötigt dann natürlich den X-Layer für MacOS und die gtk1.2 Libraries)
gtk2 : verwendet Gtk2 für die Kompilierung
Standardmäßig werden unter MacOSX die nativen Carbon Libraries verwendet.

Executable-Format
Ermöglicht Ihnen das zu erstellende Executable-Format einzustellen:
Windows : ein normales Windows-Executable.
Console : ein Executable mit der Standard-Konsole. Dieses kann trotzdem Fenster usw. öffnen, hat jedoch stets ein Konsolenfenster geöffnet. Bei der Ausführung über die Eingabeaufforderung verwendet dieser Executable-Typ die Eingabeaufforderung als seine Konsole und schreibt dort hinein, während das "Windows"-Executable bei der Verwendung von OpenConsole() ein separates Konsolenfenster erstellt.
Shared DLL : erstellt eine Windows DLL. Siehe Erstellung einer DLL für weitere Informationen.
Hinweis: Wenn Sie "Kompilieren/Starten" mit einem DLL-Quellcode ausführen, wird dieser als normales Executable ausgeführt. Eine DLL wird nur dann erstellt, wenn Sie "Executable erstellen" verwenden.

CPU-Optimierung (rechts neben Executable-Format)
Diese Einstellung ermöglicht Ihnen das Einbinden CPU-optimierter PB-Funktionen in Ihrem Executable:
Alle CPU : Die generischen Funktionen, welche auf allen CPUs laufen, werden eingebunden.
Dynamische CPU : Die generischen Funktionen wie auch alle CPU-spezifischen Funktionen werden eingebunden. Die auszuführende Funktion wird zur Laufzeit ausgewählt. Dies erstellt ein größeres Executable, läuft jedoch auf allen CPUs so schnell wie möglich.
Alle anderen Optionen : Es werden nur die Funktionen für eine spezifische CPU eingebunden. Das Executable wird auf keiner CPU laufen, die dieses Feature nicht unterstützt.

Hinweis: Derzeit unterstützen keine PB-Funktionen dieses Feature (es wird bei ihnen ignoriert). Jedoch besitzen einige User-Libraries solche Optimierungen.

Executable-Kommandozeile
Die hier eingegebene Zeichenfolge wird als Kommandozeile an das Programm übergeben, wenn dieses von der IDE gestartet wird. Dies hat keinen Effekt beim Erstellen des fertigen Executable.

Format von 'Zeilenumbruch'
Dies hat keine Auswirkung auf den Compiler, aber damit das Format des Zeilenumbruchs eingestellt, mit welchem der Quellcode das nächste Mal gespeichert wird. Die zutreffende Einstellung dieses Felds wird beim Laden der Quellcode-Datei getroffen (oder es wird der Standard-Wert für neue Quellcodes verwendet). Das Ändern dieser Einstellung bewirkt, dass beim nächsten Speichern des Quellcodes dieser im entsprechenden Zeilenumbruch-Format gespeichert wird.

Um einen Quellcode für viele Plattformen zu entwickeln, unterstützt die PureBasic IDE verschiedene Zeilenumbruch-Formate. Jedoch andere Editoren möglicherweise nicht. Daher ist es immer eine gute Idee, diese Einstellung auf der Standardeinstellung für das aktuell verwendete OS zu belassen, sofern kein anderweitiger Bedarf besteht.

Versions-Informationen

Durch Aktivieren dieses Felds wird eine Ressource mit Informationen über Ihr Programm in das Executable eingebunden. Diese können im Windows-Explorer durch einen Rechtsklick auf das Executable und Auswahl von "Eigenschaften" angesehen werden. Sie können auch von anderen Programmen, wie z.B. Setup-Tools, ausgelesen werden.

Mit einem * markierte Felder werden benötigt, wenn Sie die Versions-Info einbinden möchten. (Wenn nicht alle benötigten Felder ausgefüllt wurden, werden die Informationen auf einigen Windows-Versionen möglicherweise nicht korrekt dargestellt.)

Die ersten beiden Felder MÜSSEN aus 4 durch Komma getrennte Zahlen bestehen. Alle anderen Felder können eine beliebige Zeichenfolge (Strings) enthalten. In den 3 leeren Eingabefeldern können Sie Ihre eigenen Felder zum Einbinden in den Versions-Info-Block definieren.

In allen String-Feldern können Sie spezielle Zeichen (Token) einbinden, welche beim Kompilieren ersetzt werden:
%OS : wird ersetzt durch die beim Kompilieren des Programms verwendete Windows-Version
%SOURCE : wird ersetzt mit dem Dateinamen (ohne Pfad) der Quellcode-Datei.
%EXECUTABLE : wird ersetzt mit dem Namen des erstellten Executable (dies funktioniert nur, wenn “Executable erstellen” verwendet wird, nicht mit “Kompilieren/Starten”.

Weiterhin können Sie alle beim Befehl FormatDate() aufgelisteten Tokens verwenden. Diese Tokens werden ersetzt durch ihre entsprechende Bedeutung beim FormatDate() Befehl unter Einbeziehung des Zeitpunkts der Kompilierung (z.B. ergibt %yy das Jahr der Kompilierung).

Bedeutung der 3 unteren Felder:

Datei-OS
Gibt das OS an, für welches dieses Programm kompiliert wurde. (Die Benutzung von VOS_DOS oder VOS_WINDOWS16 macht nicht viel Sinn. Sie sind nur enthalten, um eine vollständige Liste zu haben.)

Datei-Typ
Typ des Executable. (Hier machen nur VFT_UNKNOWN, VFT_APP oder VFT_DLL wirklich Sinn für PB-Programme.)

Sprache
Gibt die Sprache an, in welcher diese Versions-Info geschrieben wurde.

Ressourcen

Hier können Sie soviele Ressource-Skripte (*.rc Dateien) einbinden, wie Sie möchten. Sie werden kompiliert und in das Executable eingebunden. Sie können jeden Ressourcen-Editor (zum Beispiel die PellesC IDE) verwenden, um solche Skripte zu erstellen.

Hinweis: Da Ressourcen spezifisch für die Windows-Plattform sind, wird von PB keine Library zu deren Verwaltung eingebunden. Daher sind diese hier auch nicht weiter dokumentiert. Sehen sie in die Dokumentation der Windows API über Ressourcen für weitere Informationen.